Assuan

Die Nacht war sehr kurz denn um fünf Uhr früh wurden wir schon abgeholt Richtung Flughafen. Von dort ging es dann in einem ca. einstündigem Flug nach Assuan. Aufregend war es kurz vor Abflug: weil ich noch Wasser kaufen war, verpasste ich den Shuttle Bus zum Flieger und Stand alleine am Gate. Zum Glück konnte Antonia im Flugzeug das „Boarding Completed“ noch aufhalten und kurz danach wurde ich als einziger Nachzügler per Bus angeliefert.

In Assuan wurden wir und andere Memphis Tours Touristen von einem Guide abgeholt und zum Schiff gebracht. Leider waren die Zimmer noch nicht fertig und so mussten wir eine knappe Stunde in der Lobby warten.

Jaz Crown Jewel, Unser zuhause für die nächsten vier Nächte

Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Zimmer gab es Mittagessen und dann fuhren wir auf unsere heutige Besichtigungsrunde.

Unvollendeter Obelisk

Als erstes ging es zum „unvollendeten Obelisken“, der in voller Länge zu drei viertel aus dem Stein geschlagen wurde, „nur“ unten ist er noch mit dem Gestein verbunden. Warum er nicht beendet wurde ist nicht ganz klar, es kann sein, dass die Risse damals schon sichtbar waren und er daher aufgegeben wurde.

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Staudamm

Weiter ging es zum Staudamm, zunächst fuhren wir über den unteren, alten Damm und ich dachte „so beeindruckend ist er gar nicht“, aber dann fuhren wir zum oberen Damm und der ist schon ziemlich groß: 3300m lang und an der Basis knapp einen Kilometer breit. Es dauerte fünf Jahre bis der 500 km lange Nasser See flussaufwärts vollgelaufen war und 60000 Menschen wurden damals (Fertigstellung 1971) umgesiedelt. Davon waren auch viele alte ägyptische Ausgrabungen betroffen die teilweise abgebaut und an höherer Stelle wieder aufgebaut wurden.

Blick auf den Nasser See
Wasserkraft liefert Strom für die nördlichen Städte

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Philae Tempel

Von dem aufgestautem Wasser (des unteren Damms) war auch der Philae Tempel betroffen, der eine Insel weiter ziehen musste. Dafür wurden 40000 Steinblöcke inventarisiert und dann auf einer Nachbarinsel wieder aufgebaut.
Mit einem Motorboot setzten wir zur Insel über, das war nett auf dem Wasser, aber das Segeln gestern war natürlich ruhiger.

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Der Tempel ist klasse, es gibt hunderte ägyptische Hochgravuren (also drumherum wurde der Stein entfernt) und auch die alten Römer nutzten die Anlage und erweiterten sie. Einige Dutzend Säulen stammen aus der Zeit von Kaiser Augustus.

Auch Christen nutzten die Anlage zwischenzeitlich, man erkennt Kreuze und einen Altar mit Tabernakel. Leider haben die damals auch Teile der ägyptischen Gravuren entfernt.

Altar
Hochrelief
Kein Säulenkopf gleicht dem anderen

Einem weiteren Ausflugsziel sagten wir wegen Erschöpfung und Müdigkeit ab und zogen uns aufs Schiff zurück.

Ich fotografierte viel aus dem fahrenden Auto heraus, hier ein ungewöhnlich bunter Hijab; auch die Männer trugen oft diese langen Gewänder

Leider ist die Luft an Deck sehr verpestet von den diversen Schiffsschornsteinen, denn die Schiffe liegen bis zu fünffach nebeneinander in den Nil hinein und haben keine Stromversorgung von Land aus.